Eine besonders beliebte Methode, „überflüssige“ Galgos hinzurichten, wird "Klavierspielen" genannt. Dabei wird dem Hund ein Strick um den Hals geknüpft, dessen anderes Ende derart an einen Baum gebunden wird, dass das gefolterte Tier gerade mit den Hinterpfoten den Boden erreicht. Um nicht stranguliert zu werden, balanciert und "tanzt" der Hund auf den Hinterbeinen hin und her. Dieser Todeskampf dauert lange, während der Hund Panik, Furcht, Hoffnungslosigkeit und unbeschreibliche Schmerzen erleiden muss.
Wenn die Galgos "nur" ausgesetzt werden, brechen ihnen die Jäger gerne auch mal ein Bein, so dass sie garantiert nicht mehr zur Jagd benutzt werden (tja, eine schon seltsame
Jäger-"Ehre") oder sie dem im Auto davonfahrenden Besitzer nicht hinterherlaufen können. Diejenigen Hunde, die das Glück haben, auf sich allein gestellt zu überleben, vegetieren später
in spanischen Perreras dahin, bis auch sie unweigerlich sterben bzw. nach einer kurzen Frist getötet werden.".
Die übermäßige, unkontrollierte Vermehrung der Tiere und ihre anschließende massenhafte Entsorgung am Ende der Jagdsaison produziert ein Heer von verhungernden und kranken Hunden. Offizielle
Zahlen sprechen von mindestens 50.000 Galgos, derer sich die Galgueros, die spanischen Jäger, JÄHRLICH entledigen.
Tierschutzvereine in Spanien und in vielen weiteren Ländern nehmen sich dieser Hunde an, päppeln und vermitteln so viele Tiere wie möglich, um ihnen eine Zukunftschance in einem dauerhaften
Heim zu geben. Die Tierschützer können jedoch leider nur einen Bruchteil dieser ausrangierten Tiere „retten“ - ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber für jeden einzelnen dieser Galgos bedeutet
dies, leben zu dürfen - und dies behütet und umsorgt. So werden aus vermeintlichen Todeskandidaten geliebte Familienmitglieder!
Und wer sich einmal glücklich schätzen durfte, einen Galgo in seiner Familie zu haben, der wird bestätigen: „Einmal Galgo, immer Galgo“. Denn Galgos machen süchtig!
(Text J. Reinhardt)